17. November 2019 | Allgemein | Thomas Kleber
Fast 40 Grissenbacher folgten der Einladung des Dorfgemeinschafts-, Kultur- und Sportförderungsvereins Grissenbach e.V. (DKS) zu einer gemeinsamen Nachtwächterführung in Burbach. Helmut Redlich und Werner Kreutz, jeweils im Outfit des Burbacher Nachtwächters Bartholomäus, begrüßten die Gäste, darunter auch der DKS-Vorsitzende Thorsten Görg, im Namen des Heimatvereins „Alte Vogtei“ Burbach. Sie erläuterten, dass nach dem verheerenden Großbrand von Burbach am 4. Juni 1758 zwei Jahre später ein Nachtwächter durch den Nassauischen Vogt eingesetzt wurde. Bartholomäus, so soll sein Name gewesen sein, war gleichzeitig Totengräber für das Kirchspiel Burbach. Zu jeder vollen Stunde von 22 Uhr bis 4 Uhr ging er den Nachtwächterweg ab. Dabei trug er eine Lampe mit Kerzenlicht, blies unterwegs an verschiedenen Stellen auf dem Kuhhorn ein Signal und sang anschließend einen passenden Liedvers des Nachtwächterlieds. Mit dem Absingen der Liedverse „Hört ihr Leut’ und lasst euch sagen, die Uhr hat eben (und dann die Uhrzeit) geschlagen“ musste er anzeigen, das er nüchtern und auf der Wacht war.
Bevor sich auch die Grissenbacher im Fackelzug in zwei Gruppen, jeweils unter Führung des Nachtwächters, auf diesen historischen Rundweg begaben, besichtigten sie im Kellergeschoss des Hauses „Herbig“ den Arrestraum und den Brunnen. Unterwegs wurden ihnen mit einem Mini-Beamer historische Fotos gezeigt und auch die Kirchturmbeleuchtung wurde mittels Fernbedienung eingeschaltet.
Anschließend wurden sie im Haus „Dilthey“ vom Burbacher Heimatvereinsvorsitzenden Volker Gürke empfangen. Dort klang der Abend erst kurz nach Mitternacht in gemütlicher Runde aus.
Wilfried Lerchstein
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