14. Juni 2022 | Vereine | Annette Scholl

MGV Freude Grissenbach und seine Gäste in Top-Form / Die Lage der Welt nicht vergessen: Solidarität mit der Ukraine

juch NENKERSDORF. Da hatte das lange Warten endlich ein Ende: Am Samstagabend fand das langersehnte Jubiläumskonzert zum 100-jährigen Bestehen des MGV Freude Grissenbach in der Mehrzweckhalle Nenkersdorf statt. Denn wegen der Corona-Pandemie musste das Konzert tatsächlich insgesamt viermal verschoben werden.

So kam es, dass das Jubiläumskonzert nun mit zwei Jahren Verspätung, aber nicht weniger eindrucksvoll gefeiert wurde. Die Freude darüber stand den Sängern und zahlreichen Besuchern regelrecht ins Gesicht geschrieben. Neben dem gastgebenden Chor (Leitung: Albrecht Kölzer) gab auch der Projektchor der Concordia-Chöre Mornshausen unter der Leitung von Kai Uwe Schöler, der an diesem Abend auch als Solist auftrat, einige Stücke zum Besten und sorgte so ebenfalls für ein abwechslungsreiches Konzerterlebnis.

Doch bevor allerdings das eigentliche Konzert losging, war natürlich noch Platz für diverse Grußworte, u. a. vom Netphener Bürgermeister Paul Wagener, der für die Veranstaltung die Schirmherrschaft übernommen hatte, und der Ortsbürgermeisterin Annette Scholl.

Die Begrüßung übernahm der 1. Vorsitzende Godehard Neuser, die Klavierbegleitung Helmut Werner. Den musikalischen Teil des Abends eröffnete dann der MGV Freude Grissenbach mit „Schöne Nacht“ und lud zum Träumen ein. Bei „Vineta“ erzählten die Sänger von einer versunkenen Stadt und beeindruckten durch einen gekonnten Wechsel von Crescendi zu Decrescendi. Sehr berührend war das Liebeslied „Der Bajazzo“, bei dem die Zuhörer die Gedanken des Liebenden so richtig nachfühlen konnten.

Der schwungvolle Spiritual „Roll, Jordan, Roll“ sorgte für Begeisterung, und andächtig besang der Chor den „Abendfrieden“. Im Laufe des Abends wurden zudem noch etliche Ehrungen durchgeführt. In den letzten beiden Jahren hatte sich einiges angestaut. So wurden Gerhard Schneider als Ehrenchorleiter für seine über 40-jährige Tätigkeit, Erwin Müller als Ehrenvorsitzender (über ein Jahrzehnt), der leider erkrankt war, und noch gut 40 weitere Personen für ihre Mitgliedschaft geehrt. Große Begeisterung brachte an diesem Abend aber vor allem der Basssolist Kai Uwe Schöler in die Halle. Er verzauberte die Zuhörer mit „Es war einmal“ aus der Operette „Im Reiche des Indra“ von Paul Lincke. Für Spaß sorgte der Sänger bei „Als Büblein klein“, als er singend mit einer Bierflasche durch das Publikum schritt. Ganz bewusst hatte sich Kai Uwe Schöler dazu entschieden, an diesem Abend Solidarität mit der Ukraine zu zeigen, was sich auch in den Farben der Kleidung seines Chores widerspiegelte. So trug er eindrucksvoll „Imagine“ von John Lennon vor, ein Stück, das sonst eigentlich nicht zu seinem Repertoire gehöre, wie der Solist
betonte. Dafür heimste er lautstarke Jubelrufe von den Besuchern ein.

Der Projektchor der Concordia-Chöre Mornsbach sang bei Elvis Presleys Hit „Can’t Help Falling In Love“ von der großen Liebe. Mit „The Lion Sleeps Tonight“ ging es flott nach Afrika, und das schwungvolle „Oklahoma“ aus dem gleichnamigen Musical von Richard Rodgers entführte die Zuhörer in den Süden der USA. Begeisterter Applaus!

Der absolute Höhepunkt an diesem Abend war allerdings das Ende des Konzertes, als beide Chöre zusammen das andächtige Stück „Sancta Maria“ vortrugen. Im Anschluss daran sorgte noch die Musikkapelle Walpersdorf (Leitung: Martin Hommrich) mit einigen Musikstücken für ausgelassene Stimmung, und die Besucher ließen den Abend freudig ausklingen.

Der MGV Freude Grissenbach, hier beim gemeinsamen Einsatz mit dem Projektchor der Concordia-Chöre Mornshausen, feierte sein 100-jähriges Bestehen mit einem fulminanten Konzert in der Mehrzweckhalle Nenkersdorf. Foto: juch/Siegener Zeitung

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